Union trotz Führung wieder mit leeren Händen
Dem FC Union Mühlhausen ist nicht das große Ziel gelungen, sich unbedingt mit einem positiven Ergebnis in den Jahreswechsel zu verabschieden. Nach 90 flotten Minuten auf dem glänzend präparierten Kunstrasenplatz mussten sich die Schützlinge von Trainer Patrick Krumbholz dem SV Blau Weiß 90 Neustadt/Orla 1:3 geschlagen geben. Aufwand und Nutzen-, das klaffte bei den Eisernen in den letzten Wochen etwas auseinander. Nach dem Schweina- Debakel waren die Gastgeber heiß, wollten trotz widriger Wetterlage unbedingt die Schmach der Vorwoche vergessen machen. „Wir sind sehr gut in die Partie gekommen, vor allem in der ersten halben Stunde merkte man, dass wir gegen die spielstarken Gäste etwas gut machen wollten“, war Krumbholz da zufrieden. Mit Glück und der Willensstärke des wieder einsatzfähigen Tom Fränkel konnte dieser nach einem langen Ball und verunglückter Kopfball-Rockgabe eines Neustädters den Ball über den Gästekeeper ins Netz bringen- 1:0 (12.). Leider hielt der Vorteil nicht lange, nach einem Freistoß und anschließender Kopfball-Dublette der Gäste glich Robin-Lee Engler per Kopfball schnell aus-1:1 (20.). Die Orlastädter wirkten leichtfüßiger auf dem harten Geläuf, die Unioner setzten Laufbereitschaft dagegen, es war eine offene Partie. Kein Glück hatte Mühlhausens Angreifer Hasib Bascharyat mit seinen Abschlüssen, vor der Pause per Kopf nach Jurascheck- Ecke (30.), in Hälfte zwei jagte er in zentraler Position von der Strafraumgrenze zweimal freistehend den Ball über das Gästegehäuse (64./76.). In der Thüringenliga wartet der Stürmer noch auf seinen Premierentreffer. Seine Treffsicherheit der Vorsaison fehlte den Eisernen, vor allem nachdem sie zum wiederholten Mal ein schnelles Gegentor nach dem Seitenwechsel bekamen-1:2 durch Eliah-Abraham Walther (48.). „Vielleicht hängt uns das Eichsfelder 2:2- Trauma doch mehr in den Köpfen, als wir es uns eingestanden haben“, suchte Krumbholz nach einem Grund für diese sich wiederholende Schläfrigkeit. Als sich Patryk Stromczynski für Foulspiel auch noch die Rote Karte einhandelte (51.), rannten die Mühlhäuser in Unterzahl dem Rückstand hinterher. Sie steckten vor den 115 unentwegten, mit den kalten Temperaturen kämpfenden Schaulustigen nie auf, erarbeiteten sich genügend Möglichkeiten zum 2:2, doch weder Leon Gaspar per Kopf (52.), Bascharyats doppelte Schussgelegenheiten oder in der Schlussphase Sven Bernsdorf aus spitzen Winkel (87.), es klappte nichts. Dafür machten die wuseligen Ostthüringer in der 90. Minute mit einem verwandelten Elfer alles klar-1:3. Die Mühlhäuser beendeten die Partie zu neunt, nachdem sich Thomas Frohn für zweimaliges Foulspiel die Ampelkarte einhandelte. „Ein letztendlich verdienter Dreier für die Gäste, die über die gesamte Spielzeit konzentrierter agierten und unsere Schwächen konsequent ausnutzten. Jetzt heißt es Wunden lecken, bis zum Jahresende den Kopf frei kriegen, um sich im neuen Jahr mit konzentrierter Vorbereitung das Rüstzeug zu holen, um in der Rückrunde die nötigen Punkte für den Klassenverbleib zu holen“, meinte Unions Trainer nach der Niederlage im Duell der beiden Verbandsliganeulinge.
Michael Meyer