Verdienter, aber etwas zu hoher Wacker-Sieg
Eigentlich ist nur das Normale eingetreten, auch wenn man auf Mühlhäuser Seite ein Fünkchen Hoffnung hatte, vielleicht doch dem Favoriten in die Suppe zu spuken.Der FC Union Mühlhausen unterlag dem Aufstiegsaspiranten FSV Wacker 90 Nordhausen 0:3. Die Rolandstädter begannen wie ein Spitzenteam, sie dominierten die Anfangsphase. Das Team von Trainer Maximilian Dietz sorgte mit ihrer Spielweise dafür, das die Gastgeber nicht nur durch die warme Herbstsonne recht schnell auf Betriebstemperatur kamen. Durch ihr vorgeschobenes Anlaufen schon in der Union- Hälfte ließ man die Jungs vom Trainerduo Patrick Krumbholtz/ Andreas Ilgmann nicht zu einem geordneten Spielaufbau kommen, die Platzherren hatten zunächst wenig eigenen Ballbesitz. Das zuletzt gestiegene Selbstvertrauen des FSV gipfelte in druckvollen Angriffen, die die Angriffsreihe um Felix Schwerdt auch in Trabschlüsse ummünzte. Die beste hatte Schwerdt nach 22. Minuten aus der Distanz, die Sören Trappe glänzend parierte, den Nachschuss schlug Niklas Dittrich unter dem Jubel der vielen Fans von der Linie. Fast 500 Fans machten den letzten Septembertag bei spätsommerlichen hohen Temperaturen zu einem Fußballfest, vor allem die hundert fröhlich singenden Gästefans unterstützten die in schwarz spielenden Wacker- Akteure über die gesamte Spielzeit. „Nach den vielen Gegentreffern in beiden Gera- Duellen hatten wir vor allem auf eine verstärkte Defensivtaktik gesetzt“, begründete Union Trainer Patrick krumbholtz, warum es offensiv nicht wie sonst lief. Zwei gefährliche Freistöße von Toni Jurascheck und Tom Fränkel waren die einzigen gefährlichenaktionen vor dem Martin Vopel-Gehäuse (18./33.). Weil auf der Gegenseite Union Keeper Sören Trappe eine starke Leistung zeigte, schien die Defensivtaktik der Eisernen aufzugehen. Leider nicht ganz, denn nach einem Chipball von Elias Gorges überrascht Felix Schwerdt aus der Drehung- 0:1 (45.). „Die Mühlhäuser waren bis dahin ein frecher und unbequemer Gegner. Der Führungstreffer wirkte wie ein Brustlöser vor der Pause“, so Wacker Trainer Maximilian Dentz nach der 45-minütigen Überlegenheit mit viel Ballbesitz. Das änderte sich auch im weiteren Verlauf nicht. Die Vorentscheidung fiel durch Schwerdts zweiten Streich, diesmal per Kopf (74.). Das Bemühen war den Eisernen nicht abzusprechen, sie fighteten bis zum Abpfiff. Der Ex- Oberligist bewegte sich halt auf einem anderen Level. Den machte das abschließende 0:3 durch Gabriel Zieglers 30 m Knaller, der sich unter den Querbalken senkte auch vom Ergebnis her sichtbar (82.). „Die Niederlage geht in Ordnung, wenn auch vielleicht ein Tor zu hoch“, empfand Patrick Krumbholz bei seiner Heimpremiere. „Wir waren der verdiente Sieger nach Spielanteilen und Chancenverhältnis. Erwähnenswert der symphatische Umgang der unterlegenen Gastgeber und deren Gastfreundlichkeit uns gegenüber“, war Wackers Maximilian Dentz rundum zufrieden nach dem vierten Sieg in Folge. Für die Mühlhäuser gibt es nur eine kurze Regeneration, denn bereits zum Tag der Einheit müssen die Unioner beim nächsten ehemaligen Oberligisten Farbe bekennen. Am Dienstag um 14 Uhr ist der Neuling beim FC An der Fahner Höhe zu Gast.
Michael Meyer